13.08.2006: Stenografenverein ehrte langjährig aktive Mitglieder
Rolf Helmsorig, Angelika Holota, Bernd Wenderoth, Wolfgang Berger, Dr. Karl-Heinz Kaupe
Der am 13. August 1861 gegründete Stenografenverein Gießen feierte am Sonntag in der Wiesecker Grillhütte sein 145-jähriges Bestehen. Vorsitzender Rolf Helmsorig ging in seiner Ansprache kurz auf die Geschichte des Vereins ein, der unter dem Namen „Gabelsberger Stenographenverein Gießen“ ins Leben gerufen worden war. Im Jahr 1933 wurden die Stenografenvereine des Deutschen Stenografenbundes in die „Deutsche Stenografenschaft“ eingegliedert. Der Deutsche Stenografenbund musste aufgelöst werden. Nach dem Ende der NS-Zeit kam es 1946 zur Wiedergründung des Gießener Vereins. 1988 erfolgte der Zusammenschluss mit dem Stenografenverein Wieseck.
Der Vorsitzende Rolf Helmsorig ehrte die Mitglieder Angelika Holota und
Bernd Wenderoth für 40-jährige bzw. 42-jährige Vereinszugehörigkeit.
Frau Holota beteiligte sich früher erfolgreich an Wettschreiben. Herr Wenderoth
wurde 1964 Mitglied des Wiesecker Vereins und war dort mehrere Jahre im Vorstand
tätig.
Der Dank galt auch den in vergangenen Jahrzehnten erfolgreichen Wettschreibern. Zu ihnen gehören Wolfgang Berger und Dr. Karl-Heinz Kaupe, die in der Kurzschrift Silbenleistungen von bis zu 450 Silben je Minute erreichten. Mehrmals errangen sie mit der Gießener Mannschaft den Hessenmeistertitel.
Besondere Ehrung für Wolfgang Berger
Im Rahmen der Herbstversammlung der Vereinsvertreter des Hessischen Stenografenverbandes am 7. Oktober 2006 in Kassel wurde unserem Ehrenmitglied Wolfgang Berger eine große Ehre zuteil: Der Vorsitzende des HStV, Stephan Senzig, verlieh ihm die „Gabelsberger-Plakette in Silber“. Damit würdigte der HStV die vielfältige Tätigkeit von Wolfgang Berger innerhalb des hessischen Verbandes. Der Regierungsdirektor a. D. arbeitete viele Jahre als Parlamentsstenograf im Hessischen Landtag. In seinen jungen Jahren war er mehrfach Stadt-, Vereins-, Bezirks- und Hessenmeister in Stenografie. Er gehörte lange Zeit dem Ausschuss für Kurzschrift des Deutschen Stenografenbundes an. Im HStV, dessen Ehrenmitglied er ebenfalls ist, war er in unterschiedlichen Vorstandsämtern und Fachausschüssen aktiv. Noch heute erarbeitet er Ansagetexte für die Wettbewerbe des Hessischen Stenografenverbandes und der Bezirke.
Ein Foto von dieser Ehrung finden Sie unter der Rubrik „Bilder“.
Wettschreiben 2006
Rüsselsheim: Gießener Stenografen und Tastaturschreiber erfolgreich
Bei den Wettbewerben des 122. Hessischen Stenografentags am 23. und 24. September 2006 in Rüsselsheim erzielten die Wettschreiber(innen) unseres Vereins gute Leistungen.
In Kurzschrift erreichte Astrid Faber mit bis zu 280 Silben pro Minute den Rang 5. Manfred Weil kam mit 220 Silben auf Platz 12. Charlene Goltermann schrieb 200 Silben (Rang 14) und erhielt für ihre sehr gute Arbeit einen Ehrenpreis.
Im Tastaturschreiben und in der Textbearbeitung wurde der Stenografenverein Gießen diesmal nur von Astrid Faber vertreten. Sie belegte in beiden Wettbewerben Platz 9. Das 30 Minuten dauernde Schnellschreiben beendete sie mit 386 Anschlägen pro Minute; im Perfektionsschreiben (10 Minuten) erzielte sie 411 Anschläge in der Minute. In der Textbearbeitung führte sie in 10 Minuten 74 Korrekturen und Textgestaltungen durch. Aufgrund ihrer guten Leistungen in allen Wettbewerben (einschließlich Kurzschrift) erreichte sie in der Kombinationswertung den Rang 4.
Bei diesem jährlich veranstalteten Wettbewerb in den Bereichen Kurzschrift,
Texterfassung
(= Tastaturschreiben) und Textbearbeitung/Textgestaltung schreiben die besten
Mannschaften aus verschiedenen Bundesländern. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
des Hessischen Stenografenverbandes waren diesmal besonders erfolgreich. Die
Hände der hessischen Hochleistungsschreiber(innen) waren wohl mit Flügeln
ausgestattet (ein altes Symbol, das jede Stenografin und jeder Stenograf gut
kennt). Ob nun mit oder ohne Flügel: Jedenfalls erreichten die fünf
Wettschreiber(innen) in Kurzschrift den Rang 3 (hinter
dem Bayerischen und dem Norddeutschen Stenografenverband). Für Hessen schrieben
Fred Blöbaum, Astrid Faber (StV Gießen), Lydia Fülling,
Sonja Samulowitz und Claudia Weber. Innerhalb dieser starken Mannschaft war Astrid
Faber mit 280 Silben die zweitbeste Stenografin (hinter Sonja Samulowitz,
die 350 Silben in der letzten Minute erreichte). Am schnellsten stenografierte übrigens
Dr. Bernhard Gremmer vom Bayerischen Stenografenverband. Er erreichte eine Spitzengeschwindigkeit
von 450 Silben in der letzten Minute.
In der Textbearbeitung/Textgestaltung war Hessen sogar mit zwei Mannschaften vertreten. Sie belegten Rang 2 und Rang 4. Die erste Mannschaft bestand aus Angelika Barnickel, Karina Ochs, Melanie Lübker, Markus Schöffler und Richard Schulz. In der zweiten Mannschaft starteten Flora Boegel, Anna Gregor und Julia Gregor. Das beste Ergebnis aller deutschen Wettkämpfer erzielte der Hesse Markus Schöffler. Er führte in 10 Minuten 213 Textkorrekturen und Textgestaltungen durch.
Ein Foto finden Sie unter der Rubrik „Bilder“.
Am 6. Mai wurden die Sieger der diesjährigen Stadtmeisterschaften in
Kurzschrift, im Tastaturschreiben und in der Textbearbeitung geehrt. Den
Wanderpokal der Friedrich-Feld-Schule überreichte Herr Oberstudiendirektor
Döring an die Kombinationssiegerin Frau Astrid Faber. Sie stenografierte
bis zu 300 Silben in der Minute, erzielte 426 Minutenanschläge und
führte in 10 Minuten 91 Textbearbeitungen durch.
Im Tastaturschreiben und in der Textbearbeitung war auch die Jugend vertreten
(bis zum 20. Lebensjahr). Stadtjugendmeisterinnen wurden mit 262 Anschlägen
in der Minute Angelina Kampen und mit 84 Textbearbeitungen Irene Trott.
Darüber hinaus konnten für sehr gute Leistungen weitere 25 Ehrenpreise
vergeben werden.
Einen besonders schönen Erfolg erzielten unsere Stenografinnen und
Stenografen bei den Hessischen Mannschaftsmeisterschaften am 3. Juni im
Rahmen des Hessentages in Hessisch Lichtenau. Die Mannschaft erreichte
mit Astrid Faber (bis zu 300 Silben), Manfred Weil (220), Charlene Goltermann
(200), Rosel Gerlach (145) und Karlheinz Volk (130) den hervorragenden
zweiten Platz hinter Offenbach und vor Marburg.